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  • AutorenbildCorinna

Hund allein zu Haus

Aktualisiert: 7. Okt. 2020

Bis der Hund für mehrere Stunden bedenkenlos allein zu Hause bleiben kann, braucht es eine gewisse Zeit. Häufig wird dieses Thema zu Beginn der Hundeerziehung vernachlässigt oder falsch aufgebaut. Dadurch kann es zu Verlustängsten oder Zerstörungsanfällen durch die Hunde kommen. Gerade wenn man einen Beruf hat, zu dem einen der Vierbeiner nicht begleiten kann, sollte dieses Thema ganz oben auf eurer Trainingsliste stehen. Hier erfahrt ihr, wie ihr das allein lassen mit eurem Hund gut aufbauen könnt.


Warum ist für Hunde das Alleinbleiben häufig ein Problem? Die Antwort ist ganz einfach: es liegt in ihrer Natur. Hunde leben, genau wie ihre Vorfahren, im Rudel. In ihrer sozialen Einbindung wird niemand allein gelassen, außer er ist krank und wird sterben. Für den Hund bedeutet das "allein-gelassen-werden" also, dass sein Rudel ihn zum sterben zurück lässt. Um diese Angst nicht aufkommen zu lassen, muss euer Vierbeiner die Erkenntnis gewinnen, dass ihr immer zurückkommen werdet und seine Zeit allein nur von Dauer ist.


Die ersten Schritte: Wenn der Welpe bei euch einzieht, muss er sich erstmal an euch und die neue Umgebung gewöhnen. Deshalb sollte das Training erst ein paar Tage nach der Ankunft beginnen. Bevor ihr den Welpen allein lasst, sollten seine Bedürfnisse alle befriedigt sein. Der beste Zeitpunkt ist, wenn der Welpe kurz vor dem Einschlafen ist, aber noch mitbekommt, wie ihr das Zimmer verlasst. Er ist wahrscheinlich zu müde, um direkt in Panik zu verfallen. Ihr verlasst nicht direkt die Wohnung, sondern wirklich nur das Zimmer. Vielleicht wollt ihr nur kurz etwas holen, jemanden etwas fragen oder auf die Toilette gehen. Länger als eine Minute sollte es auf keinen Fall dauern. Sobald ihr zurück ins Zimmer kommt, beachtet ihr euren Welpen nicht. Ihr lobt ihn nicht, ihr kuschelt ihn nicht, ihr schaut ihn nichtmal an, denn für euch ist es das Normalste der Welt, kurz den Raum zu verlassen. Genau so soll es für euren Vierbeiner auch sein. Lobt ihr jetzt euren Hund, wird er bei eurer Rückkehr immer eine Belohnung erwarten. Dadurch kann er in eurer Abwesenheit nicht zur Ruhe kommen und ist permanent gestresst - also das Gegenteil von dem, was ihr erreichen wollt. Sollte euer Welpe mit Bellen, Fiepen oder Jammern anfangen, kehrt bitte nicht zurück in den Raum. So lernt er sein Jammern mit eurer Rückkehr zu verknüpfen und wird dieses Verhalten jedes weitere Mal zeigen.


Euer Vierbeiner ist nun entspannter, wenn ihr den Raum verlasst. Das merkt ihr daran, dass er nicht vor der Tür wartet, wenn ihr zurückkommt, sondern einfach weiter schläft, sich seinem Spielzeug widmet oder einfach entspannt im Raum liegt. Nun könnt ihr die Zeit, in der er allein bleiben soll, langsam steigern. Wir haben mit Yuna täglich trainiert und immer um 2-5 Minuten gesteigert, bis wir bei 15-20 Minuten waren. Anschließend haben wir auch mal für 10 Minuten die Wohnung verlassen.



Sobald euer Hund eine halbe Stunde gut allein bleiben kann, könnt ihr die Zeit etwas schneller steigern, bis ihr bei der Stundenzahl angelangt seid, die der Hund allein bleiben können muss. Generell ist aber zu sagen, dass kein Hund länger als 5-6 Stunden allein bleiben sollte. Könnt ihr das mit eurem Job nicht vereinbaren, solltet ihr euch über einen Hundesitter informieren. Euer Hund möchte auch etwas erleben und nicht den ganzen Tag allein zu Hause sein.


Hier noch ein Ablaufplan, um den Hund optimal allein zu lassen:

  1. Geh mit dem Hund spazieren, um ihn auszulasten und seine Bedürfnisse zu befriedigen.

  2. Stelle genug Wasser bereit und räume alles weg, was der Hund nicht erreichen darf.

  3. Verlasse die Wohnung, wie du es immer tun würdest und verabschiede dich nach Möglichkeit nicht zu sehr (das macht deinen Hund eventuell nur unnötig verrückt).

  4. Wenn du wiederkommst, begrüße deinen Hund nicht sofort, sondern erledige eine kleine Aufgabe zu erst (z.B. ein Glas Wasser trinken).


Mit folgenden Tipps kannst du dir und deinem Hund das Alleinbleiben erleichtern:

  1. Führe ein Ritual ein, einen Gegenstand, den der Hund nur bekommt, wenn du gehst. Wir geben Yuna zum Beispiel immer nur ihre liebsten Kaustangen, wenn wir die Wohnung verlassen. Dann ist sie für die nächsten Minuten erstmal abgelenkt.

  2. Investiere in eine Hundekamera. Wir haben selbst zwar (noch) keine, aber es ist beruhigend, wenn man den Hund hin und wieder mal über die Kamera beobachten kann und weiß, dass alles gut ist.


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