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Rassecheck mit Obelix - Der Altdeutsche Mops


„So einen schlanken Mops habe ich ja noch nie gesehen!“

„Guck mal, der Mops hat sogar eine Nase!“

„Ist das ein Mops?“

Solche Aussagen bekommen wir oft zu hören, wenn wir mit Obelix unterwegs sind – und das zurecht. Beim Anblick unseres kleinen, schwarzen Mopses Obelix fällt sofort auf: Hier stimmt (zum Glück!) was nicht. Zwar ist es unverkennbar, dass es sich bei Obelix um einen Mops handelt, dennoch unterscheidet ihn einiges vom typischen Mops. Wenn ihr wissen wollt, was unseren Mops so besonders macht, dann seid ihr bei diesem Rassecheck genau richtig.


Typisches Erscheinungsbild und Eigenschaften nach Rassenstandard:

Zuerst einmal möchte ich das Rätsel um Obelix‘ besonderes, vom typischen Mops abweichendes und vor allem gesundes äußeres Erscheinungsbild lösen: Obelix ist ein Altdeutscher Mops. Ihr dachtet bisher vielleicht immer, dass Mops gleich Mops ist. Dem ist jedoch nicht so: Der Altdeutsche Mops ist in jedem Falle ein Mops, aber einer mit mehr Lebensqualität. Wer auf der Suche nach einem Rassecheck zu einem „normalen“ Mops ist, den muss ich an dieser Stelle enttäuschen. Ich würde euch allerdings ans Herz legen, trotzdem weiterzulesen. Ich hoffe nämlich, dass ihr nach diesem Rassecheck, bewusst nach einem Altdeutschen Mops Ausschau haltet. Beim Altdeutschen Mops handelt es sich nicht um eine neue Rasse, sondern um eine Rückzüchtung zum Mops der 50/60er Jahre. Dies geht einher mit dem Ziel, die Gesundheit des Mopses zu verbessern. Den Altdeutschen Mops erkennt man sofort an seinen schönen, langen Beinen und der sportlichen Figur (Ich bezeichne sie auch gern als „Sportmöpse“). Altdeutsche Möpse sind etwas größer als Standardmöpse, mit einer Widerristhöhe von 30-40cm. Auffallend ist auch die „vorhandene“ Nase mit großen Nasenlöchern. Die Nasenfalte bei Altdeutschen Möpsen ist minimal ausgeprägt und mittig unterbrochen. Bei Obelix erkennt man das sofort: Sein Nasenrücken liegt frei. Das ermöglicht dem Mops eine freie Atmung. Seine Augen unterscheiden sich ebenfalls vom Standardmops: Sie sind eher mandelförmig statt rund und stehen nicht hervor. Altdeutsche Möpse haben keine Glubschaugen. Der Fang eines solchen Mopses ist stumpf, aber nach vorn verlagert. So erinnert mich Obelix sein Fang manchmal an den eines Boxers. Ich habe von Mopsbesitzern oft den Hinweis bekommen, dass diesen beizeiten mehrere Zähne gezogen werden müssen, da diese im Gebiss nicht alle ausreichend Platz haben. Beim Altdeutschen Mops ist das anders, da die Zähne dort wieder Platz im Gebiss haben. Wir hatten mit Obelix demnach überhaupt keine Probleme im Zahnwechsel. Der Hals ist ausreichend lang. Der Schwanz ist außerdem ein ganz süßes, lustiges Augenmerk: dieser ist doppelt geringelt. Den Altdeutschen Mops gibt es in allen Farben, in denen auch der Standardmops vorkommt. Am typischsten sind die Fellfarben beige/apricot und schwarz. Es gibt aber auch zahlreiche weitere Farben wie z.B. Black and Tan, Merlefarben und Schokofarben. Diese Farben gefallen mir neben schwarz am besten. Obelix ist ein schwarzer Mops, der aber auch grau-melierte Details in seinem Fell aufweist. Apropos Fell: Der Altdeutsche Mops hat kurzes, glattes und weiches Fell, welches er unheimlich gerne in der ganzen Wohnung verteilt. Seid euch also bewusst, dass Möpse sehr stark haaren – das ganze Jahr über. Ich persönlich finde das aber nicht so schlimm und nehme es für diese tolle Rasse gerne in Kauf, mehr zu saugen und zu putzen als vorher.

Der Mops hat seinen Ursprung in China, in dessen Kaiserreich er als Kaiserhund galt. Ihn anzufassen und ihn zu besitzen war das Privileg der Kaiser. Das Halten eines Mopses galt früher als „Luxus“, welcher sich zunächst nur auf Adelige, Fürstenhöfe und Angehörige des gehobenen Bürgertums beschränkte. Der Mops war historisch gesehen stets ein Begleithund der Menschen, der schnell zum „Modehund“ wurde. Diese „Begleiterrolle“ spiegelt sich auch in seinem Wesen wider. Der Mops liebt seine Menschen über alles und möchte stets mit ihnen zusammen sein. Man merkt, dass ein Mops schnell die Gefühlslage seiner Menschen wahrnimmt und stets die (Körper-)Nähe dieser sucht. Sein Charakter wird als ausgeglichen, fröhlich und lebhaft beschrieben. Damit ein Mops vor allem diese Fröhlichkeit und Lebhaftigkeit ausleben kann, ist auch hier wieder auf eine hohe Lebensqualität, mit einhergehender Gesundheit zu verweisen. Hier wird also wieder deutlich, welchen großen Vorteil ein Altdeutscher Mops besitzt. Durch seine sportliche Statur ist dieser nämlich auch ein agiler, sportlicher und mopsfideler Hund, der seine Lebhaftigkeit durchaus richtig ausleben kann. Mit Obelix haben wir einen kleinen Rennmops zuhause, der unheimlich viel Temperament aufweist. So ist es fast immer der Fall, dass Obelix im Freilauf richtig durch die Gegend flitzt und bei Play-Dates so schnell nicht aus der Puste ist. Der Mops wird außerdem als intelligent und stur beschrieben. Intelligent ist Obelix auf jeden Fall, stur eher weniger. Sein großer Sturkopf kommt jedoch immer dann zum Vorschein, wenn er bei Regen raus muss. Aber da habe ich einfach einen Schön-Wetter-Mops erwischt 

Obelix ist in meinen Augen ein echtes Paradebeispiel für einen Altdeutschen Mops.


Eigene Erfahrungen im Alltag

Wir haben seit dem ersten Tag mit Obelix zu spüren bekommen, dass ein Mops seine Menschen wirklich über alles liebt und stets mit diesen zusammen sein möchte. Man merkt, dass er fast alles tun würde/tut um uns zu gefallen. Er sucht auch ständig unsere Nähe und möchte immer mit uns zusammen sein. Egal ob wir gerade am Schreibtisch arbeiten, in der Küche stehen, auf dem Sofa liegen, Sport machen oder was auch immer – er möchte immer bei uns sein und das möglichst ganz nah. So ist es für uns immer gleich „seltsam“, wenn Obelix sich mal alleine in ein anderes Zimmer zurückzieht, was aber auch dazugehört. Er hat ein unglaubliches Gespür für unsere Gefühlslagen. Wenn ich traurig bin, spürt er das sofort und kuschelt sich ganz fest an mich, schaut mich mit seinen schönen Augen an und versucht mir auch mal die ein oder andere Träne aus dem Gesicht zu schlecken. Aber auch gute Laune und Glücksgefühle, die zum Glück viel öfter vorkommen, nimmt er sofort wahr und beginnt direkt mit dem Schwanz zu wackeln. Ich habe das Gefühl, dass er sich uns total anpasst. Allgemein merke ich seine Verbundenheit zu uns sehr stark. Er orientiert sich enorm an uns, weshalb wir ihm bereits im Welpenalter Freilauf gewähren konnten. Seine Ausgeglichenheit dürfen wir ebenfalls im Alltag erfahren, worüber ich sehr glücklich bin. Obelix ist auf jeden Fall eine kleine Rakete, vor allem wenn wir schöne Spaziergänge mit ihm unternehmen, er Play-Dates hat oder wir mit ihm spielen. Da kommt sein großes Temperament gern zum Vorschein. Aber er ist auch ein sehr ruhiger und gelassener Hund. Er kommt vor allem nach Outdoor-Aktivitäten sehr schnell zur Ruhe und sucht sich zuhause ein Plätzchen, wo er schläft oder einfach nur ruhen möchte. Die Ruhe, die er ausstrahlt, tut mir persönlich enorm gut. Er ist mein kleiner Ruhepol, den ich ab und an wirklich gut gebrauchen kann. Rassespezifische Schwierigkeiten erkennen wir, zumindest bei unserem Obelix, nicht. Das klingt jetzt vielleicht alles traumhaft, was es zugegeben auch ist, jedoch steckt auch sehr viel Arbeit hinter einem Mops (wenn das auch von vielen belächelt wird). Aufgrund der großen Liebe, die ein Mops seinen Menschen gegenüber aufbringt, ist es wichtig, ihm dasselbe zurückzugeben. Mir war immer wichtig, dass mein Hund mich so sehr liebt, dass er gerne auf mich hört. Das habe ich mit liebevoller Konsequenz erreicht – und bin immer noch dabei. Auch wenn Möpse die wohl niedlichsten Geschöpfe auf vier Pfoten sind: Lasst euch von Ihnen nicht um den Finger wickeln, denn sie wissen wie süß sie sind und sind sehr intelligent. Vergesst also bei all der Liebe nicht klare Regeln und Strukturen, gewürzt mit einer gesunden Strenge. Euer Mops wird euch eine gute Erziehung ein Leben lang danken, denn ein Mops ist vor allem auch eins: dankbar.


Damit habe ich nicht gerechnet

Ganz ehrlich? Mit den Vorurteilen, die einem als Mopsbesitzer entgegengebracht werden. Ich gebe klar zu: die meisten Möpse, die ich auf der Straße treffe, sind typische „Qualzucht“-Vertreter. Natürlich bekommen wir, wie oben beschrieben, viele positive Aussagen bezüglich Obelix zu hören – aber leider auch viele negative Bemerkungen. Diese kommen aber meist aus der Ferne, ohne dass sich diese Personen Obelix genauer anschauen. So erinnere ich mich an eine Situation im Park, in der ein Kind uns mit Obelix entdeckte und zu seiner Mutter sagte: „Oh schau mal Mutti was für ein süßer Hund.“ Die Reaktion der Mutter darauf war folgende: „Nein das ist kein süßer Hund, das ist ein Mops. Die haben keine Nase. So einen sollte man sich niemals holen. Das ist einfach nur verantwortungslos.“ Klar hat sie zum Teil Recht, was einen Großteil dieser Rasse betrifft. Allerdings kann man eben nicht alle Möpse über einen Kamm scheren, denn Mops ist nicht gleich Mops. Solche Aussagen höre ich leider sehr oft. Ich musste auch ab und an schon feststellen, dass man Obelix belächelt, einfach weil er ein Mops ist. Als wir uns damals für einen Mops entschieden haben, wurde ich auch einmal gefragt, wie ich das eigentlich verantworten könne. Mittlerweile stehe ich da drüber. Sei dir dem aber bewusst, wenn du dich für diese Rasse entscheidest. Auch der Altdeutsche Mops ist fälschlicherweise mit vielen Vorurteilen behaftet. Man könnte meinen, diese Rasse wird nicht richtig ernst genommen, dabei sind Möpse sehr intelligent und haben durchaus einiges auf dem Kasten.


Augen auf bei der Züchterwahl

In eigner Sache möchte ich hier noch einen Punkt ansprechen, der mir unheimlich am Herzen liegt: Die Züchterwahl. Die Mopszüchter schießen nur so wie Pilze aus dem Boden und das Angebot von Mopswelpen scheint fast unendlich. Allerdings scheren sich leider die wenigsten davon um die Gesundheit der armen Hunde und denken nur an den Profit, den sie aus der Mopszucht schlagen. Leider geht das größtenteils mit der Qualzucht einher, von der ich euch inständig bitte, diese nicht zu unterstützen. Weder ihr noch der arme Hund hat etwas davon. Ihr werdet so kein schönes Leben zusammen verbringen können, da der Mops extreme Probleme mit der Atmung hat, sowie zahlreiche andere gesundheitliche Probleme und ihr demnach nicht viel mit ihm unternehmen könnt. In den meisten Fällen werdet ihr um verschiedene Operationen nicht drum rumkommen. Wenn ihr Möpsen wieder die Chance auf eine hohe Lebensqualität geben wollt, dann schaut nach einem Altdeutschen Mops. Aber Achtung: viele Züchter preisen ihre Welpen als freiatmend an, obwohl das gar nicht der Fall ist. Achtet bei der Suche nach einem Altdeutschen Mops auf die oben genannten äußeren Erscheinungsmerkmale und schaut euch in jedem Fall vorher die Elterntiere an.


Für wen ist der Altdeutsche Mops denn nun der richtige Wegbegleiter?

In meinen Augen ist ein Mops für jedermann ein toller Wegbegleiter. Er eignet sich sehr gut für Menschen, die noch gar keine Erfahrungen mit Hunden haben (wie mein Freund), sowie für Menschen, die bereits ein wenig Erfahrung mit Hunden haben (wie ich) und natürlich auch für Menschen mit viel Hundeerfahrung. Obelix ist unser erster eigener Hund und ich kann einen Altdeutschen Mops durchaus als Ersthund empfehlen. Ich würde diese Rasse im Vergleich zu bestimmten anderen Rassen (z.B. Jagdhunde) als „pflegeleicht“ bezeichnen. Dabei lasse ich natürlich die Tatsache außen vor, dass jeder Hund mit seinen Ecken und Kanten Arbeit bedeutet und eine gute Erziehung unerlässlich ist. Ich habe bisher noch keine Hunderasse kennen gelernt, die irgendwie mit einem Mops vergleichbar ist. Wie sage ich immer gerne? – „Ich habe keinen Hund, ich habe einen Mops“. Sie sind einfach unverwechselbar einzigartige, einfühlsame, liebevolle und vor allem auch witzige Hunde. Solltet ihr euch für einen Altdeutschen Mops entscheiden, werdet ihr schnell feststellen, was ich damit meine. Diese Hunde lieben es, gemeinsam mit euch tolle Spaziergänge zu unternehmen, haben aber auch gegen kleinere Runden nichts einzuwenden. Ich drücke es einmal so aus: Ein Altdeutscher Mops kann sehr aktiv sein und sogar mit euch wandern gehen – er kann aber genauso problemlos einen ganzen Tag mit euch nur auf der Couch rumliegen und Netflix schauen.

Abschließen möchte ich diesen Rassecheck mit einem absolut treffenden Zitat von Loriot:


„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“


Autorin: Tracy Schurgacz

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