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  • AutorenbildCorinna

Grundkommandos in der Welpenerziehung

Aktualisiert: 7. Okt. 2020

Als Yuna bei uns eingezogen ist, habe ich mit ihr viel trainiert und ausprobiert. Sie hat wirklich Spaß am tricksen, das ist aber nicht bei jedem Hund der Fall. Viele Hundebesitzer möchten gerne, dass ihr Hund schnellstmöglich die besten Tricks kann. Finger weg von unwichtigen Kommandos, bis die wichtigsten sitzen, sonst überfordert ihr eure Hunde schnell. Gerade am Anfang ist eine Fokussierung auf die Grundkommandos sehr wichtig. Ich gebe euch heute einen Einblick in die wichtigsten Kommandos, die dein Welpe erlernen sollte und Tipps zum üben, damit sie schnellstmöglich klappen.


Warte

Yuna erstes Kommando war tatsächlich nicht "sitz", sondern "warte". Yuna ist ein sehr aufgeregter Hund und konnte schon von Anfang an schlecht warten. Deshalb habe ich sie vom ersten Tag in gewissen Situationen einfach warten lassen. Das Kommando kann neben den alltäglichen Übungen auch direkt aufgebaut werden. Dazu nehmt ihr ein besonders tolles Leckerchen in eine Hand und verschließt sie zu einer Faust. Euer Hund wird versuchen, an das Leckerchen zu kommen. Und genau dieses Verhalten belohnt ihr nicht. Sobald der Hund 1-2 Sekunden von der Hand ablässt, öffnet ihr sie und er wird für sein warten belohnt. Nach ein paar Wiederholungen wird er direkt warten und es gar nicht mehr probieren, an das Leckerchen zu kommen. Jetzt könnt ihr die Handlung mit dem Kommando verbinden und das Kommando in euren Alltag einbauen.


Sitz

Das Kommando "sitz" könnt ihr in allen Situationen anwenden, in denen euer Hund zur Ruhe kommen oder sich nicht vom Fleck bewegen soll. Nach ein paar Minuten Training sollte es sitzen und ihr werdet schnell Erfolge erzielen.

Im Training nehmt ihr ein Leckerchen zwischen Mittelfinger und Daumen, der Ringfinger zeigt nach oben. Dann haltet ihr das Leckerchen vor die Nase eures Vierbeiners und zieht es so nach oben, dass Euer Hund gerade so im Stand nicht dran kommt. Nach ein paar Versuchen wird euer Hund sich hinsetzen und in dem Moment belohnt ihr das Verhalten. Nach ein paar Versuchen gebt ihr das Kommando während der Handlung hinzu. Und ganz schnell kann euer Hund das Kommando.


Platz

"Platz" ist ein sehr schwieriges Kommando. Viele Hunde brauchen eine gewisse Zeit, bis sie es wirklich gut akzeptieren. Ihr führt dazu euren Welpen ins Sitz, nehmt das Leckerchen in die flache Hand und führt es an seiner Brust hinab zum Boden. Auch hier wiederholt ihr den Vorgang, bis das Handzeichen mit der Handlung verknüpft ist und führt erst dann das Kommando ein. Achtung, ihr solltet vor allem darauf achten, dass ihr das Kommando auflöst und nicht euer Hund. Dazu führt ihr ihn einfach danach wieder ins Sitz. Gerade bei dem Kommando wollt ihr später, dass euer Hund auch liegen bleibt und nicht selbstständig wieder aufsteht. Seid also konsequent und löst es selbst wieder auf.


Markerwörter für die Pflegende Dominanz

Das Thema wird leider oft vernachlässigt. Die Pflegende Dominanz ist sehr wichtig, um die Welpen daran zu gewöhnen, dass sie auch mal an unangenehmen Stellen untersucht werden müssen, beispielsweise beim Tierarzt, wenn ihr Zecken entfernen wollt oder euer Hund gerade im Zahnwechsel ist und ihr den Mund untersuchen müsst. Wir verbinden alle Körperregionen mit einem Markerwort. Wenn wir Yuna's Augen ansehen, sagen wir vorher "Augen", damit sie weiß, was sie jetzt erwartet und dass sie still halten muss. Gewöhnt euren Welpen ruhig auch an das Stillstehen auf einem Tisch. Seid dann aber bitte immer am Tisch, um sicherzustellen, dass euer Hund nicht fällt. Euer Vierbeiner sollte sich an den Pfoten, den Zähnen, den Ohren, den Augen und dem Bauch ohne Probleme untersuchen lassen. Wenn ihr das täglich einmal probt, sollte euer Hund in ein paar Wochen keine Probleme mehr damit haben. Ihr könnt zu Beginn auch gut mit Leckerchen arbeiten, indem ihr den Hund fürs Stillhalten belohnt.


Generell solltet ihr neben den Kommandos viel Wert auf die Sozialisierung eures Hundes legen, nicht zu viel zu Beginn erwarten und es lieber langsamer angehen lassen. Gönnt eurem Hund nach einer Trainingseinheit von maximal 10 Minuten viel Ruhe, damit er alle Eindrücke gut verarbeiten kann. Mehr als 2-3 Trainingseinheiten pro Tag müssen nicht sein und überfordern eure Schätzchen. Hunde lernen - entgegen weit verbreiteten Meinungen - bis ins hohe Alter sehr gut. Lustige Trickkommandos haben also auch nach den Grundkommandos noch Zeit.

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