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  • AutorenbildCorinna

Das leidige Thema der Leinenführigkeit

Aktualisiert: 13. Juni 2021

Ich bekomme sehr häufig Nachrichten, wie ich die Leinenführigkeit bei Yuna aufgebaut habe. Es ist ein Thema, das jeden Hundehalter mehr oder weniger beschäftigt. Häufig sieht man Hunde an der Leine ziehen und die Herrchen/Frauchen mit langem Arm hinterherrennen. Vor ein paar Wochen habe ich mir auch die Frage gestellt, wie auf lange Zeit die Leinenführigkeit bei Yuna aussehen soll. Deshalb erfahrt ihr heute Tipps zur Leinenführigkeit und wie wir das Thema handhaben.


Ab wann kann ein Hund Leinenführigkeit erlernen?

Tatsächlich kann man von einem 8 Wochen altern Welpen nicht verlangen, an der Leine laufen zu lernen. Das geht frühestens ab 12-14 Wochen. Trotzdem kann das Leinentraining schon ehr beginnen. Wir haben bei Yuna zu Beginn ausschließlich mit einer sehr leichten Schleppleine gearbeitet. Wir haben sie daran im Garten laufen lassen, wohin sie wollte. Das hat den Vorteil, dass der Hund die Leine als etwas positives verknüpft und sie nicht einschränkend kennenlernt. Dadurch hat sie auch keine negativen Erfahrungen mit einer Leine verknüpft. Achtet dabei unbedingt darauf, dass die Schleppleine immer locker bleibt. Ausnahmsweise darf der Hund hier entscheiden, wohin er an der Leine laufen möchte.



Der Hund muss sich auf euch konzentrieren.

Im nächsten Schritt baut ihr mit eurem Vierbeiner das Kommando "Schau" auf. Auf dieses Kommando soll euer Hund euch anschauen. Es ist das Signal für ihn: Achtung, schau mich an, jetzt passiert etwas wichtiges. Im Fall der Leinenführigkeit kann das beispielsweise ein Richtungswechsel sein. Das Kommando bringt ihr eurem Hund mithilfe der Konditionierung bei. Dazu nehmt ihr in jede Hand ein Leckerchen und haltet die Hände weg von eurem Körper. Eure Fellnase wird versuchen, an die Leckerchen in der Hand zu kommen. Sobald der Hund von der Hand ablässt und euch anschaut, öffnet sich eine Hand und er bekommt das Leckerchen. Wenn das funktioniert, verknüpft ihr die Tat mit dem Kommando "schau".

Dieses Kommando kann euch in vielen weiteren Situationen helfen und sollte jeder Hund beherrschen.


Nun beginnt das eigentliche Training.

Euer Welpe ist jetzt schon einige Zeit bei euch und kennt das Kommando schau. Nun nehmt ihr euch erneut eure Schleppleine zur Hand und gebt dem Welpen 2-3 Meter davon frei. Achtet darauf, dass die Leine unbedingt locker bleibt. Nun geht ihr langsam los und immer wenn ihr die Richtung wechselt, gebt ihr eurem Hund das Kommando "schau". Der Hund sollte euren Richtungswechsel wahrnehmen und euch folgen. Dafür belohnt ihr ihn mit einem Leckerchen. Sollte sich die Leine doch mal straffen, bleibt ihr kommentarlos stehen. Lockt euren Hund wieder zu euch und sobald die Leine locker ist, lauft ihr weiter. Das kann anfangs eine sehr mühevolle Übung sein, wird euch aber bei der Leinenführigkeit sehr helfen. Wenn es schon gut läuft, könnt ihr nun auf eine normale Leine umsteigen.

Außerdem solltet ihr euch eine Seite wählen, an der der Hund läuft. Bei mir ist das rechts, wenn euch links lieber ist, könnt ihr auch die linke Seite wählen. Achtet darauf, dass der Hund auf der vorgegebenen Seite bleibt, sonst rennt er euch später kreuz und quer über den Fußweg.


Nächste Schritte

Läuft euer Hund nun bereits an lockerer Leine, wird es Zeit für das Kommando "Fuß". Dazu stellt ihr den Hund zwischen euch und eine Hauswand. Lauft langsam los und sobald der Hund an euch vorbeilaufen möchte, stellt ihr euren Fuß vor den Hund. Die Hauswand verhindert, dass euer Vierbeiner zur Seite ausweichen kann.

Eine weitere Übung wäre, an lockerer Leine mit dem Hund zu laufen und sobald er vor euch rennt, sich kommentarlos umzudrehen und in die andere Richtung zu laufen. Vorsicht, Drehwurmgefahr! Es dauert eine Weile, bis der Hund begreift, was ihr von ihm wollt. Sobald er neben euch an lockerer Leine läuft, verknüpft ihr die Tat mit dem Kommando "fuß" und belohnt ihn.


Doch wie sind diese Dinge im Alltag umsetzbar?

Manchmal kommt es dazu, dass wir es eilig haben und nicht einfach auf dem Weg zur Arbeit mit dem Hund Leinenführigkeit trainieren können. In diesem Fall solltet ihr statt einem Halsband ein Geschirr verwenden. Bei uns bedeutet das Halsband, dass Yuna sich an die Regeln der Leinenführigkeit halten muss. Am Geschirr muss sie das sozusagen nicht. Da kann sie auch mal ziehen. Mit diesem Trick könnt ihr auch mal schummeln, ohne euch die Leinenführigkeit zu versauen. Trotzdem sollte grundsätzlich täglich ein Spaziergang zum Leinenführigkeitstraining genutzt werden.


Sollte trotz dieser Tipps die Leinenführigkeit nicht so gut laufen, könnt ihr einen Hundetrainer hinzuziehen. Leinenführigkeit ist ein sehr komplexes Thema, aber mit dem richtigen Gespür und ein bisschen Training bekommt das jeder mit seinem Hund hin.


Und zum Schluss noch ein wichtiger Rat: habt Geduld. Auch Yuna läuft nicht immer perfekt an der Leine. Dabei spielen so viele Faktoren eine Rolle: sieht sie andere Hunde, sprechen sie Menschen an, passiert etwas spannendes oder riecht sie etwas leckeres? Übt zunächst in reizarmen Umgebungen, bevor ihr von eurem Hund verlangt, in der Innenstadt "fuß" zu laufen.

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